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über uns

Lebe deinen Traum

redpipe Erfinder Rolf Jost über sein Instrument

Rolf Jost with redpipe classic

 

Diese Überschrift mag vielleicht ein wenig so klingen, als ob ich ein perfektes Leben führte – was nicht stimmt.

Jeden Tag wartet jede Menge Arbeit auf mich. Jede Woche kommen Bestellwünsche von Kunden an, was ja eigentlich sehr schön ist, wenn man davon lebt, elektronische Dudelsäcke zu bauen. Und ja – ich liebe meine Arbeit, sie ist genau das, was mir gewünscht habe. Ich habe schon immer gerne Dinge erfunden und ich habe schon lange gerne Musikinstrumente gebaut. Seit ungefähr acht Jahren kann ich diese beiden Leidenschaften darin verbinden, die redpipes zu entwickeln und zu bauen.

Anfangs hatte ich nur ein paar vage Ideen für einen elektronischen Dudelsack. Ich wollte ein Instrument, das man jederzeit überall spielen kann – sowohl über Kopfhörer ganz für sich als auch auf Konzertbühnen. Ich wollte nicht nur einen Chanter mit eine paar Sensoren, sondern ein Instrument, dass so aussieht, so klingt und sich genau so spielen lässt wie ein akustischer Dudelsack. Und dazu gehört nun einmal, dass man einen Dudelsack unter den Arm klemmen kann.

Als ich meinen Prototypen Profimusikern aus Deutschland, der Schweiz und aus Schottland vorstellte, war das Feedback so positiv, das mir bald die Argumente dafür ausgingen, warum es keine gute Idee sein sollte, diese Innovation auf den Markt zu bringen. Ich hatte zu dieser Zeit wirklich keine Ahnung, welches Potential die redpipe international haben könnte, geschweige denn, wie man ein solches Instrument weltweit vermarkten könnte. Aber irgendwann dachte ich, ich sollte es wenigstens probieren.

Inzwischen haben wir die redpipe verschickt nach: Großbritannien, Frankreich, Hongkong, Australien, den Vereinigten Staaten, Kanada, Russland, Finnland, Spanien, Italien, Dubai und noch in viele andere Länder.

Und es ist einfach großartig, die euphorischen und teilweise herzergreifenden Rückmeldungen von Kunden aus aller Welt zu bekommen. Mir ist der Kontakt zu meinen Kunden wirklich wichtig, und meine Frau Bigy kümmert sich um alle Anfragen und Anregungen, die uns erreichen.

Natürlich bin ich sehr stolz über die Akzeptanz, welche die redpipe mittlerweile unter professionellen Bagpipern genießt, und ich höre immer sehr genau zu, wenn sie ihre Wünsche und Vorstellungen von einem perfekten Instrument schildern. Der OpticalTouch-Chanter beispielsweise ist das Resultat eines solchen Dialogs. Unser Standard-Chanter hat elektronische Sensoren anstelle der Löcher, aber es gibt immer wieder Spieler, die sich bei einer elektronischen Pipe die gleiche Haptik wünschen, die sie von ihrem akustischen Dudelsack her kennen und gewöhnt sind.

 Damit war wieder mal der Erfinder in mir herausgefordert und mir kam die Idee zu einem Chanter mit Original-Spiellöchern, unter denen optische Sensoren liegen, die erkennen, welche Löcher gerade offen oder abgedeckt sind. Jetzt haben unsere Musiker die Möglichkeit, zu wählen, welchen Chanter sie lieber wollen.

 

Ein viel gestellter Wunsch  war auch dass die redpipe ohne Verstärker zu spielen ist. Nach langem Tüfteln ist eine kleine Verstärkerplatine mit einem Lautsprecher im Sack entstanden. Für kleine Auftritte ohne Kabel und Stecker,  ganz nach meiner Philosophie – Auspacken – einschalten – spielen.

Aber es ist keineswegs nur das Lob der Profis, das mich für meine Arbeit belohnt. Was könnte es Schöneres geben, als Leute, die dir davon erzählen, wie sie jahrelang ihren geliebten Dudelsack nicht mehr gespielt haben, weil es aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr ging, und die nun, mit der redpipe, wieder in der Lage sind, ihrer Passion nachzugehen. Grund dafür ist, dass sich bei der redpipe die benötigte Luftmenge und der Druck auf den Sack individuell einstellen lassen.

Ich habe mit der redpipe begonnen, ohne eine konkrete Vorstellung von der Zielgruppe für dieses Instrument zu haben – es hat sich herausgestellt, dass es ganz viele unterschiedliche gibt. Viele leidenschaftliche Bagpiper weltweit genießen es, dass sie ihr Intrument spielen können, wann immer sie wollen, weil es die Kopfhörerfunktion gibt, Hochzeitspiper könenn ihre Lautstärke auf die Gegebenheiten der jeweiligen Location abstimmen und es gibt jede Menge Bands aus dem weiten Feld der Folk-orientierten Musik, die endlich so frei sind, ihre Tunes in jeder Tonlage zu spielen, die gewünscht ist.

Und weil es so viele unterschiedliche Gründe gibt, eine redpipe zu spielen, sind auch meine Kunden sehr, sehr verschieden: Da sind schwarzlederne Folk-Metal Ikonen wie Päde Kistler oder Münggu, Folkrocker wie der Kanadier Peter Purvis und jede Menge traditioneller Dudelsackspieler wie die achtzigjährige australische Piperin Betty Martin, die sogar noch eine Piping Competition mit ihrer redpipe gewann.

Wenn ich also jemals davon geträumt habe, etwas zu tun, was anderen Menschen Freude bereitet – ja, dann kann man sagen, dass ich meinen Traum lebe.